Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
Johannes 1, 1


Lesungen

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Zum Shabat am 27. April 2024

Heute: der 26.4.2024

Prediger 1

Ca. 950 v. Chr.

(Dies sind) die Worte des Pre­di­gers, des Soh­nes Da­vids, des Kö­nigs in Je­ru­salem.

O Nichtig­keit der Nich­tig­kei­ten! sagt der Pre­di­ger; o Nich­tig­keit der Nich­tig­kei­ten: alles ist nichtig!
Welchen Ge­winn hat der Mensch von all sei­ner Mühe, mit der er sich unter der Sonne ab­müht?
Ein Ge­schlecht geht dahin, und ein an­de­res kommt, doch die Erde steht ewig un­be­wegt.
Die Sonne geht auf, und die Sonne geht unter und eilt an den­sel­ben Ort zu­rück, wo sie auf­ging (oder: wie­der auf­gehn soll).
Der Wind geht nach Süden und dreht sich nach Nor­den; im­mer­fort krei­send weht der Wind, und zu sei­nen (= den alten) Kreis­läu­fen kehrt der Wind zu­rück.
Alle Flüs­se lau­fen ins Meer, und das Meer wird doch nicht voll; an den Ort, wohin die Flüs­se ein­mal flie­ßen, dahin flie­ßen sie immer wieder.
Alle Dinge mühen sich ab: kein Mensch ver­mag es aus­zu­spre­chen (= mit Wor­ten zu er­schöp­fen); das Auge wird des Se­hens nicht satt und das Ohr nicht voll vom Hören.
Was ge­we­sen ist, das­sel­be wird wie­der sein, und was ge­sche­hen ist, das­sel­be wird wie­der ge­sche­hen; es gibt nichts Neues unter der Sonne.
10 Kommt (ein­mal) etwas vor, von dem man sagen möchte: »Siehe, dies hier ist etwas Neues!«, so ist es doch längst da­ge­we­sen in den Zeit­läuf­ten, die vor uns waren: 11 es ist nur kein An­den­ken an die frü­he­r­en Zei­ten ge­blie­ben, und auch für die spä­te­ren, die künf­tig sein wer­den, wird kein An­den­ken übrig­blei­ben bei denen, die noch spä­ter kom­men werden.

12 Ich, der Pre­di­ger, bin König über Is­ra­el in Je­ru­sa­lem ge­we­sen 13 und habe es mir an­ge­le­gen sein las­sen, ver­mit­tels der Weis­heit alles zu er­for­schen und zu er­grün­den, was unter dem Him­mel ge­schieht: ein lei­di­ges (oder: müh­se­li­ges) Ge­schäft, das Gott den Men­schen­kin­dern auf­er­legt hat, sich damit ab­zu­quälen.
14 Ich habe alles Ar­bei­ten be­ob­ach­tet, das unter der Sonne be­trie­ben wird, und siehe da: alles war (oder: ist) nich­tig und ein Ha­schen nach Wind.
15 Krummes kann doch nicht als ge­ra­de gel­ten, und was lü­cken­haft ist, darf man nicht als voll rechnen.

16 Ich dach­te bei mir in mei­nem Her­zen also: »Für­wahr, ich habe mir grö­ße­re Schät­ze der Weis­heit er­wor­ben als alle, die vor mir über (oder: in) Je­ru­sa­lem ge­we­sen sind, und mein Geist hat sich eine Fülle von Weis­heit und Er­kennt­nis an­ge­eignet!«
17 Als ich mich aber da­r­an­mach­te, zu er­ken­nen, was Weis­heit sei, und zu er­ken­nen, was Tor­heit und Un­ver­stand sei, da wurde es mir klar, dass auch dies nur ein Ha­schen nach Wind ist; 18 denn wo viel Weis­heit ist, da ist auch viel Ver­druß, und mit der Zu­nah­me der Er­kennt­nis wächst auch der Schmerz (oder: die Ent­täu­schung).


»Die Bibel nach der Über­set­zung von Her­mann Menge. Die vor­lie­gen­de elek­tro­ni­sche Aus­ga­be gibt die letz­te von Menge be­ar­bei­te­te Text­fas­sung von 1939 in­klu­si­ve der Apo­kry­phen wieder.«
Diese Texte sind mit Dank ent­nom­men dem Xi­phos/Sword -Pro­jekt.
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